Adobestock Pflege

"Pflegepaket packt Herausforderungen beherzt an"

Mit einem umfassenden Pflegepaket will Gesundheitsministerin Barbara Klepsch die Pflege in Sachsen verbessern. Das Pflegepaket sieht insgesamt zehn Kernpunkte vor. So sollen mit einem Landesinvestitionsprogramm unter anderem die Eigenanteile der Pflegebedürftigen an den Investitionskosten begrenzt und Investitionen in der ambulanten und stationären Pflege gefördert werden. Sachsen will dazu in Abstimmung mit dem Bund ein Pflegewohngeld einführen. Mit dem Pflegepaket greift die Ministerin die Forderungen aus der Praxis auf und stellt die Weichen für spürbare Veränderungen.

„Unser Ziel ist eine bezahlbare Pflege mit hoher Qualität. Wir müssen Pflegekräfte in ihrer Arbeit unterstützen, den pflegenden Angehörigen zur Seite stehen und uns stärker an der Finanzierung von Pflege beteiligen, damit Kostenerhöhungen nicht einseitig bei den Versicherten abgeladen werden.“

Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz, Bild: SMS / Christian Hüller

Das Pflegepaket sieht unter anderem folgende konkrete Maßnahmen vor:

  • Mit einem Landesinvestitionsprogramm will der Freistaat Sachsen unter anderem die Eigenanteile der Pflegebedürftigen an den Investitionskosten begrenzen und Investitionen in der ambulanten und stationären Pflege fördern. In Abstimmung mit dem Bund wird zudem ein Pflegewohngeld eingeführt.
  • Zudem wollen wir Pflegekräfte weiter stärken. Wir setzen uns intensiv für einen einheitlichen Tarifvertrag aller Pflegekräfte beim Bund ein. Darüber hinaus planen wir für Auszubildende und Pflegekräfte im ambulanten Bereich die finanzielle Förderung des Führerscheinerwerbs. Gemeinsam mit den Kommunen sollen Parkerleichterungen für den ambulanten Bereich ermöglicht werden.
  • Für die pflegenden Angehörigen wollen wir ein Landesnetzwerk aufbauen. Damit werden Angehörige besser beraten, unterstützt und können sich austauschen

Der Generalsekretär der Sächsischen Union, Alexander Dierks, begrüßte der Pflegepaket der Staatsregierung: "Das Thema Pflege spielt in nahezu jeder Familie eine Rolle. Mit dem Pflegepaket packt Barbara Klepsch die Herausforderungen im Pflegebereich beherzt an. Besonders wichtig ist, dass dabei der Sorge, sich gute Pflege nicht leisten zu können, mit konkreten Maßnahmen begegnet wird. Mit einem Landesinvestitionsprogramm und dem Pflegewohngeld werden die Pflegebedürftigen und die Angehörigen spürbar entlastet. Das klare Bekenntnis zur Begrenzung der Eigenanteile unterstützen wir als Sächsische Union."

Dierks kündigte an, man werde seitens der CDU in der Koalition darauf dringen, die einzelnen Punkte des Pakets zügig umzusetzen.

"Wir wollen erreichen, dass sich mehr junge Menschen für den Pflegeberuf in Sachsen entscheiden. Neben einer Verbesserung der gesellschaftlichen Wertschätzung des Berufs ist mit Sicherheit eine bessere Bezahlung der Knackpunkt. Pflege muss anständig bezahlt werden – und zwar nach Tarif."

Alexander Dierks MdL, Generalsekretär der Sächsischen Union, Bild: Christoph Reichelt

10 Punkte für eine bessere Pflege in Sachsen

  1. Finanzierung der Pflege neu denken: Pflege muss für alle bezahlbar sein. Zur langfristigen Sicherung einer guten Pflege muss die Finanzierung gerecht und zukunftssicher gestaltet werden. So brauchen wir Obergrenzen für Eigenanteile – sowohl für Pflegebedürftige als auch für deren Angehörige.
  2. Investitionen in der Pflege fördern: Der Freistaat Sachsen wird die Anteile an der Pflege, die die Pflegebedürftigen selbst tragen, stärker unterstützen. Mit der Entwicklung eines Landesinvestitionsprogramms setzen wir bei den Pflegebedürftigen an, egal ob sie stationär, ambulant, in der Kurzzeitpflege, Tagespflege oder in einer alternativen Wohnform versorgt werden. In Abstimmung mit dem Bund führen wir ein Pflegewohngeld ein.
  3. Sächsischer Pflegerat als Stimme für die Pflegekräfte: Pflegekräfte brauchen eine Lobby. Das Sozialministerium wird deshalb den Sächsischen Pflegerat dabei unterstützen, Personal für seine Arbeit beschäftigen zu können.
  4. Pflegekräfte tariflich entlohnen: Wir setzen uns beim Bund dafür ein, dass die Beschäftigten in der Altenpflege entsprechend ihrer Tätigkeit besser bezahlt werden. Unser Ziel ist eine flächendeckende Bezahlung nach Tarif für alle Pflegekräfte.
  5. Beschäftigte in der Pflege unterstützen: Wir wollen Pflegekräfte in einer Reihe von Einzelmaßnahmen im Arbeitsalltag entlasten und junge Menschen für den Pflegeberuf gewinnen. In der ambulanten Pflege werden wir den Führerscheinerwerb für Auszubildende und ambulante Pflegekräfte unterstützen, gemeinsam mit Kommunen Parkerleichterungen für den ambulanten Dienst schaffen und eine Anlauf- und Beratungsstelle für Auszubildende in der Pflege fördern.
  6. Werschätzung für Pflegeberufe erhöhen: Wir brauchen mehr Menschen, die gerne einen Pflegeberuf erlernen und ausüben. Mit einer Imagekampagne werden wir die Bedeutung der Pflegeberufe stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken.
  7. Neue Wege in der Pflege ermöglichen: Wir fördern gezielt Modellprojekte zur Unterstützung neuer Ideen in der Pflege, greifen kreative Lösungsansätze auf und begleiten den Weg von der Idee bis zur Umsetzung.
  8. Pflegenden Angehörigen den Rücken stärken: Pflegende Angehörige verdienen und erhalten unsere größte Wertschätzung. Wir helfen deshalb dabei, ein Landesnetzwerk für pflegende Angehörige aufzubauen.
  9. Einsamkeit im Alter entgegenwirken: Wir wirken der Gefahr der Vereinsamung entgegen, indem wir die Beratungsangebote und die nachbarschaftlichen Hilfssysteme stärken.
  10. Dialog zur Pflege fortsetzen: Die vielfältigen Dialog- und Gesprächsangebote zur Pflege wurden mit großem Interesse angenommen. So machen wir weiter. Pflege braucht alle – Pflege gelingt nur gemeinsam. Deshalb müssen wir alle Beteiligten kontinuierlich einbinden.